Archiv für die Kategorie ‘Wandern’

Packliste für Fernwanderwege und Mehrtagestouren

Samstag, 29. August 2015

Hallöchen zusammen!

Bevor es mit der Wanderung losging, mussten die Rucksäcke gepackt werden. Vom Schluchtensteig her wussten wir noch, dass es nicht so viel braucht, wie wir dachten 😉 . Damals hatten wir den 30 Liter Rucksack und zusätzlich einen großen dabei. Dieses Mal wollten wir mit 30 und 35 Liter Rucksäcken auskommen – und die sollten nicht ganz voll sein. Nachdem das sehr gut geklappt hat, will ich dafür die Packliste zeigen.

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Was man schon beim Wandern trägt:
– Wandershirt
– (je nach Wetter kurze oder lange) Wanderhose
– Wanderschuhe (in meinem Fall Trailrunningschuhe – also Turnschuhe mit gutem Profil)

Packliste für Minimalisten:
– Regenjacke
– 1x langes Wanderoberteil
– 1x Hose für abends
– 1x T-Shirt für abends
– 1x Nachthemd
– je nachdem wie lange man unterwegs ist: Unterwäsche und Socken

– 1x Miniseife und -shampoo
– 1x Minizahnpasta
– 1x Zahnbürste
– 1x Haarbürste
– 1x Seife zum Waschen der Wandersachen (können über Nacht trocknen)

– Verpflegung: Müsliriegel, Obst/Gemüse, Kekse, Aufstrich, Semmeln
– Trinkflasche mit mindestens 1,5-Liter

– Wanderführer
– Wanderkarte
– Kamera
– Handy
– Geld, Ausweis und Co.

Nicht ganz so minimalistisch:
– 1x Ersatzwandershirt
– 1x langes Oberteil für abends (wir haben die Jacke genutzt oder das lange Wanderoberteil)
– Regenschirm

Und das war’s schon 🙂 . Der Rucksack war damit nicht mal voll. Falls noch etwas fehlt, wird die Liste ergänzt, aber das dürfte es gewesen sein. Man braucht wirklich keine tausend Ersatzklamotten. Wenn’s regnet, zieht man die Regenjacke an. Und bei guter Funktionskleidung trocknet die auch über Nacht. Daher kann man die Teile am Abend gut auswaschen und trägt am kommenden Morgen wieder frische Sachen 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Eifelsteig: Wo Pferd und Kuh dich begleiten

Freitag, 21. August 2015

Oder: Wo Fels und Wasser dich begleiten

Hallöchen zusammen,

wie schon angekündigt, hatte ich wieder Urlaub für dieses Jahr geplant und wollte euch davon erzählen. Nachdem wir letztes Jahr auf dem Schluchtensteig unterwegs waren, wollte ich auch dieses Jahr wieder auf einem Fernwanderweg wandern. Dafür haben wir uns die ersten sechs Etappen des Eifelsteigs ausgesucht.

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Der Eifelsteig ist ein 313 Kilometer langer Fernwanderweg und führt von Aachen-Kornelimünster nach Trier. Offiziell ist diese Distanz in 15 Etappen zu bewältigen. Wir sind die ersten sechs Etappen in sechs Tagen von Kornelimünster nach Blankenheim-Wald gelaufen. Wir hatten Sonnenschein und Regen, matschige und trockene Wege, Moor, Heide und Feld, Wiesen und Dörfer, Kultur und Natur und einfach eine tolle Tour durch die Eifel.

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Das Motto des Eifelsteigs lautet eigentlich „Wo Fels und Wasser dich begleiten“. Da wir aber auf jeder Etappe mindestens einmal Pferde(äpfel) und Kühe auf dem Weg hatten, haben wir unser eigenes Motto gefunden: Wo Pferd und Kuh dich begleiten 🙂 .

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Freut euch auf spannende Beiträge über eine Region in Deutschland, die ich bisher noch nicht kannte. Wieder einmal eine Mittelgebirgstour und eine Gegend, die in ihrer Vielfalt und Schönheit einzigartig ist – Natur- und Nationalpark sei Dank 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Durch die Wolfsschlucht auf den Schildenstein (1613m)

Donnerstag, 20. August 2015

Hallo zusammen,

nachdem die Bergtour am ersten Augustwochenende ausfallen musste, holten wir das am folgenden Samstag nach. Wir wählten eine Tour in den Blaubergen: Die Wanderung auf den Schildenstein. Letztes Jahr waren wir dort auch schon unterwegs und hatten die längere Tour zur Halserspitz gemacht. Da es wieder ziemlich heiß war entschieden wir uns für die kürzere Tour zum Schildenstein.

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Am Anfang wanderten wir genauso wie auf die Halserspitz. Vorbei an der Siebenhüttenalm führte uns der Weg in die Wolfsschlucht. Die Wegbeschreibung passte nicht zu dem, was wir liefen, wir verließen uns da aber auf die Beschilderung und das klappte auch. In der Schlucht angekommen liefen wir über Felsen, querten die Felsweißach und kamen so zum Wasserfall. Rechts daneben folgte der Teil, der für die schwarze Markierung verantwortlich ist. Über die Felsen kletterten und wanderten wir den steilen Weg nach oben. Teilweise ist der Weg mit einem Drahtseil gesichert. Über zahlreiche Serpentinen stiegen wir auf. Nach diesem anstrengendsten Teil der Tour erreichten wir die Stelle, an der sich die Wege zu Halserpitz und Schildenstein trennen.

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Man kann dort entweder zur Blaubergalm wandern und damit über den Grat zur Halserspitz oder so wie wir nach rechts zum Schildenstein. Der Weg war nun einfach. Wir folgten dem flachen Pfad und konnten unser Ziel schon sehen.

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Kurz vor dem letzten Stück auf den Gipfel, trafen wir auf eine sehr aufgebrachte Kuhherde. Das lag wohl an den Wanderern mit Hund, die vor uns waren. Mit großem Abstand versuchten wir die Herde zu umgehen. Trotzdem liefen uns ein paar Kühe hinterher. Das war dann doch etwas unangenehm, wir kamen aber rechtzeitig weg. Nun folgte noch ein Stück mit Fels und Latschen und dann standen wir am Gipfelkreuz.

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Dort waren wir nicht allein. Neben ein paar anderen Wanderern war auch noch eine Mountainbike-Gruppe da. Warum die ihr Radl bis zum Kreuz hochgeschleppt hatten, konnten wir nicht wirklich nachvollziehen. Aber das ist wohl wahre Radl-Liebe 😉 .

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Wir packten unsere Brotzeit aus und genossen nun den Ausblick. Mittlerweile war es auch schon recht warm geworden. Wir versuchten die Berge vor uns zu erkennen und identifizierten die uns bekannten. Allerdings fragten wir uns, was das für ein See sein sollte, der da so groß vor uns lag.

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Da wurden wir aufgeklärt: Der Achensee. Auf unserer Karte war der nicht zu sehen, daher konnten wir ihn auch nicht einordnen. Da verstecken sich ja noch ganz interessante Gipfel, die erkundet werden wollen 🙂 . Nach dieser Pause packten wir unsere Sachen wieder zusammen und machten uns auf den Rückweg.

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Für den Abstieg wählten wir den vorgeschlagenen Weg über die Geißalm. Dieser ist einfacher und schattiger als der Aufstiegsweg. Wir folgten den Schildern zum Wanderparkplatz in Kreuth.

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Auf unserem Weg trafen wir wieder auf eine Kuhherde, die war aber ganz entspannt und lag direkt am Weg. Wir wanderten ruhig vorbei und kamen dann in einen Bergwald. Nun führte der Weg immer weiter ins Tal, bis wir wieder auf den Aufstiegsweg stießen. Wie auch schon letztes Jahr war hier einiges los. Das lag aber daran, dass der Großteil der Leute zur Siebenhüttenalm wollte.

Wir liefen weiter zum Parkplatz. Dort wartete schon die „Ausrüstung“ für den zweiten Teil des Tages. Dafür hatten wir unsere Badesachen mitgenommen. Wir fuhren zum Tegernsee und machten dort an einem Strandbad Halt. Wo kann man sich nach einer Bergtour auch besser abkühlen als in einem Bergsee? Und das ist uns auch gelungen 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Schwarz-rot-blaue Vier-Gipfeltour im Spitzingseegebiet

Sonntag, 19. Juli 2015

Geitau (780m) – Geitauer Alm – Aiplspitz (1759m) – Jägerkamp (1746m) – Rauhkopf (1691m) – Taubenstein (1693m) – Schönfeldhütte (1410m) – Spitzingsattel (1127m)

Hallöchen zusammen,

gestern war wieder perfektes Wetter und natürlich musste ich das ausnutzen. Mittlerweile kannte ich die erste BOB des Tages ja schon, also war sie auch gestern meine Wahl. Um zehn nach fünf lief ich wieder los, damit ich um zwanzig nach sieben in Geitau starten konnte.

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Schon als ich in Geitau aus der BOB stieg, überkam mich ein angenehmes Gefühl. Ich war hier in einem richtig schönen Bergdorf gelandet und hatte schon nach den ersten Metern Kühe, Katzen und Co. gesehen. Und da war ich noch nicht mal am Start der Tour. Dieser ist am Parklplatz beim Gasthof Rote Wand. Ab diesem Moment war ich von Almkühen, Wiesen und Weiden und den Anfängen des Bergwaldes umgeben. Im Hintergrund war schon mein Ziel zu sehen: Der Nordgrat der Aiplspitze.

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Bis zum Beginn des Waldes war die Wanderung eher ein Spaziergang, dann wurde es aber merklich steiler. Da es an diesem Tag wieder richtig heiß werden sollte, hatte ich zweieinhalb Liter zum Trinken dabei. Und das war schon sehr knapp bemessen, wie ich feststellen musste. Auf diesem steilen und heißen Stück wurde es richtig anstrengend. Nach dem waldigen Teil brannte die Sonne trotz früher Stunde schon merklich herab.

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Ab da hatte ich die Geitau Alm im Blick und bis dahin ging es gefühlt viel schneller als gedacht. Das Schild in Geitau hatte drei ein Viertel Stunden bis zur Aiplspitz angegeben. Das war aber stark übertrieben. Vor der Alm bog ich rechts ab und ging nun über einen Wiesenpfad in Serpentinen zum Beginn des Grates.

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Schon früh warnt ein Schild davor, dass man den weiteren Weg nur als erfahrerener Bergsteiger gehen sollte. Zu Beginn des Grates kam dann noch ein Schild und nun war auch klar, was damit gemeint war. Es folgte eine teilweise etwas ausgesetzte und mit Kletterstellen versehene Passage auf den laut Schild letzten dreißig Minuten.

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Ich war begeistert! Die letzten Wochenenden war ich immer auf maximal roten Touren unterwegs und hatte dabei weder Wanderstöcke dabei, noch musste ich irgendwann auch mal mit den Händen zugreifen. Das war jetzt anders 🙂 . Ob man bei diesem Stück die Stöcke lieber einpackt, bleibt jedem selbst überlassen. Es gab ein paar Stellen, an denen ich die Stöcke in der einen Hand hatte und mich mit der anderen am Fels hochzog.

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Es war schön, wieder mal das Gefühl zu haben, echt in den Bergen zu sein. Richtig ausgesetzt ist der Grat nie und auch die Kletterstellen sind nicht schwierig. Aber es macht Spaß! Und da verging die Zeit noch viel schneller und um die nächste Ecke war auch schon das Gipfelkreuz zu sehen.

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Schon hatte ich mein erstes Ziel erreicht und es war gerade mal kurz vor neun. Und dieses Mal war der Ausblick auch richtig verdient 😉 . Für mich stand fest, dass ich in Zukunft wieder anspruchvollere Routen gehen wollte. Das macht einfach richtig viel Spaß 🙂 .

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Auch hier war ich wieder im Bayrischzeller Wandergebiet und hatte daher Hochmiesing und Rotwand im Blick. Aber es waren auch schon die anderen Gipfel zu sehen: Der Jägerkamp, der Rauhkopf und der Taubenstein. Zu diesem Zeitpunkt war aber noch nicht klar, dass ich diese alle noch besteigen würde 😉 .

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Da ich noch keinen Hunger hatte, trank ich nur viel und aß ein paar Gurkenscheiben. Von hier aus wollte ich den Wanderschildern folgen und hatte keine Beschreibung. Da es nur eine Möglichkeit gab auf einem Grat wieder nach unten zu wandern, folgte ich diesem. Das musste der Westgrat sein. Schon nach dem Gratende hätte ich an einer Stelle abbiegen müssen, um auf die richtige Route zum Jägerkamp zu kommen. So machte ich einen kleinen Umweg und lief tiefer als geplant und das Stück dann wieder hoch.

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Dann kamen auch endlich wieder die bekannten gelben Wanderschilder und ich wusste, dass ich auf dem richtigen Weg war. Wenig später hatte ich auch schon das Gipfelkreuz des Jägerkamps im Blick. Über einen einfachen Wiesenpfad kam ich ganz gemächlich höher und näherte mich dem Gipfel.

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Das Gipfelkreuz des Jägerkamps ist kleiner als das der Aiplspitz. Auch hier war nicht viel los. Ein Vater saß mit seinem Sohn zusammen am Gipfelkreuz und sie planten das weitere Vorgehen. Nachdem ich für die beiden ein Foto gemacht hatte, suchte ich mir ein schönes Plätzchen.

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Nun packte ich die restlichen Gurken und mein Brot aus. Mein Wasservorrat schwand schneller als gedacht, ich hatte nur noch etwas über einen Liter übrig. Der Blick war wieder fantastisch. Zur einen Seite sah ich zum Schliersee und in Richtung Neuhaus. Beim Blick zur Seite (unten) kannte ich mich nicht aus. Das ist die Richtung Schildenstein und Halserspitz, wie ich mit der Karte herausfand.

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Nach einer Weile drehte ich mich ganz rum und sah die kommenden Ziele: Rauhkopf und Taubenstein. Und dahinter erkannte ich die Rotwand und den Hochmiesing. Umso öfter ich hier in der Gegend unterwegs war, umso klarer wurde mein geographisches Bild. Sogar Schweinsberg und Breitenstein konnte ich sehen!

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Nachdem ich meine Sachen gepackt hatte, fragte mich der Vater, wo es nun hingehen solle. „Mal sehen, was kommt“, war meine Antwort 🙂 . Ich beschrieb ihnen noch den Weg zur Aiplspitz und lief dann weiter. Ich wusste noch nicht, wo ich hinwollte und es war einfach viel zu schön, um schon zum Spitzingsattel zu wandern. Das war der ursprüngliche Plan. Weiter unten am Schild hatte ich gesehen, dass der Rauhkopf von dort nur zwanzig Minuten weg war. Ich lief wieder ein Stück runter und hoch und kam zu dem Wanderschild. Rauhkopf zwanzig Minuten, Taubenstein eine knappe Stunde – das klang gut.

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Um zum Raukopf zu kommen musste ich einfach nur den nächsten Hügel nach oben laufen. Etwas steil über einen Wiesenpfad kam ich so schnell höher und sah dann auch schon das Gipfelkreuz des Rauhkopfes.

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Mit zwei anderen Wanderern machte ich kurz Halt und blickte zurück: Die Aiplspitz hebt sich klar hervor, links daneben Benzingspitz und Jägerkamp. Auch hier schaute ich wieder zum nächsten Ziel: Der Taubenstein. Direkt dahinter sah ich die Rotwand.

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Vom Rauhkopf aus führte mich der Wanderweg recht schnell auf einen Waldpfad. Dort war es schön schattig und ich verlor rasch an Höhenmetern. Als ich aus dem Wald wieder rauskam, sah ich schon die Taubensteinbahn und damit verbunden auch eine Menge Touristen. Da musste ich jetzt durch!

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Der Weg auf den Taubensteingipfel führt zuerst über einen Kiesweg zum Beginn der Felsen. Das letzte Stück ist dann etwas ausgesetzter und daher sind am Gipfelkreuz nicht mehr so viele Leute. Trotzdem konnte ich verschiedenste Dialekte ausmachen und den typischen Touristengesprächen lauschen.

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Auch das machte Spaß und ich saß mich hier bei meinem letzten Gipfel noch eine Weile hin und genoss den Ausblick. Das nächste Ziel wäre von hier aus die Rotwand. Viele der Touristen hatten auch diese zum Ziel. In einer Stunde kann man von der Taubensteinbahn zur Rotwand laufen. Daher waren bei der Wanderung im Mai auch so viele Leute auf dem Gipfel.

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Ich überlegte kurz, ob das für mich auch noch ein Abstecher sein sollte, entschied mich dann aber dagegen. Weder die Strecke noch der Ausblick reizten genug und schließlich kannte ich die Rotwand schon. Daher lief ich wieder zurück zur Taubensteinbahn.

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Ich kam zu den Wegweisern und prüfte: Rauhkopf, Jägerkamp und Aiplspitz, die hatte ich gesehen. Auf dem Taubenstein war ich gerade gewesen. Rotwand und Hochmiesing kannte ich noch vom Mai. Also folgte ich dem Schild in Richtung Schönfeldhütte und Spitzingsattel.

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Über einen schönen blumigen Pfad kam ich in den Wald hinein. Und dort folgte ein ebenso idyllischer Waldpfad. Es gab hier mehrere Möglichkeiten, um zum Spitzingsattel zu kommen. Ich entschied mich für den Weg über die Schönfeldhütte. Das war auch der Weg meiner ursprünglich geplanten Tour und daher genau das, was ich laufen wollte. Ich vermute auch, dass das landschaftlich die beste Wahl war.

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Bei der Schönfeldhütte angekommen lief ich ein kurzes Stück auf einer Straße und kam dann nach der Hütte wieder direkt auf einen Pfad. Der führte in den Wald hinein. Über zahlreiche Serpentinen verlor ich langsam an Höhe und näherte mich dem Spitzingsattel. Der Weg führte komplett durch den Wald und ich war gut geschützt vor der Sonne.

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Aus dem Wald heraus gekommen sah ich schon mein Ziel: Den Spitzingsattel. Gestartet war ich in Geitau. Das bietet mehrere Vorteile: Die Route ist nicht überlaufen, weil die meisten die schnellere Variante vom Spitzingsee aus bevorzugen. Von Geitau aus konnte ich früher starten, da die Busse nach Spitzingsattel erst eine Stunde später fuhren. Damit gewann ich auch mehr Höhenmeter und hatte einen unterschiedlichen Weg für Auf- und Abstieg.

Am Spitzingsattel hatte ich nun das Pech genau zu der Zeit gekommen zu sein, in der kein Bus fuhr. Normal fährt hier stündlich ein Bus, immer um halb. Es war halb eins und genau um diese Zeit fuhr kein Bus. Also musste ich eine Stunde warten. Und das ging am besten mit einem kühlen Spezi und nochmal einem ausführlichen Blick auf die Karte. So ließ ich die Wanderung nochmal Revue passieren und wartete, bis der Bus kam. Und der Spezi war dringend nötig, da mein Wasservorrat fast aufgebraucht war und ich richtig Durst hatte.

Um halb zwei stieg ich dann in den Bus und wenig später wieder in die BOB. So fuhr ich nach vier fantastischen Gipfeln und einem Wandergebiet, das ich sehr empfehlen kann, wieder zurück nach München. Auch dieses Mal war ich der Mittagshitze entkommen.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Großer Riesenkopf (1337m)

Sonntag, 12. Juli 2015

Hallo zusammen,

auch gestern war wieder sommerlich heißes Wetter. Der Berg hat aber natürlich trotzdem nach mir gerufen und daher hatte ich mich wieder für eine kleine Wanderung entschieden, bei der ich noch vor der Mittagssonne fertig sein würde: Zum Großen Riesenkopf. Durch die 1337m hatte ich ihn zuerst ausgeschlossen, da man aber auf nur 485m startet, kam er doch wieder ins Rennen 😉 . Noch dazu war ich in nur eineinhalb Stunden mit dem Zug in Flintsbach.

Der Weg vom Bahnhof Flintsbach zum Parkplatz Falkenstein ist durch grüne Schilder mit einem Pfeil ausgeschildert. Dass man damit zum Parkplatz kommt, steht nur manchmal dabei. Noch dazu war ein Teil des Weges Baustelle, ich hatte also noch eine Parcoureinheit mit dabei 😉 . Ich kam dann aber doch zum Parkplatz und folgte dem Weg unterhalb der Burg.

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Das Schild hatte nach links gezeigt, also war ich auch auf dem Weg geblieben und links abgebogen. Ich lief unter der Burg entlang, am Waldrand und immer weiter. Nur ging es nicht bergauf und ich war sehr unsicher, ob das der richtige Weg war. Die Beschreibung zur Wanderung hatte ich auch nicht dabei. Als dann das nächste gelbe Wanderschild kam, stand nichts von meinen Zielen drauf. Also drehte ich wieder um und kam dann erneut zum Wanderparkplatz. Und da führte auch ein Weg nach oben und nach einigen Metern steht dort auch eine Werbetafel für den Hohen Asten. Endlich war ich auf dem richtigen Weg – und der Abstecher zur Ruine Falkenstein war ja auch nicht schlecht 😉 .

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Es folgte ein langes Stück durch den Wald auf einer Forststraße. Ich wurde zwei Mal von einem Auto überholt, was bei mir gefühlsmäßig den natürlichen Charakter des Weges senkte. Gleich am Anfang gab’s einen Aussichtspunkt über die Stadt, später folgten zwei Kapellen und zwischendrin waren immer wieder Wasserfälle. Der Anfang war etwas steiler, ab dann ging es aber gemächlich bergauf und ich kam in gutem Tempo voran.

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Als ich das erste Mal aus dem Wald rauskam, erkannte ich den Gipfel der Maiwand. Dieser stand nicht auf meiner Liste. Der Weg dorthin war laut Beschreibung sehr anspruchsvoll und das war für diesen Tag nicht das Richtige für mich. Mein Ziel war der Große Riesenkopf.

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Nun gab es auch schon Fernblicke ins Tal. Vom Inntal war ich bisher nur selten losgewandert, umso schöner waren die Ausblicke für mich. Gerade weil ich mit dem Inn viele positive Assoziationen habe.

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Und dann hatte ich auch schon den höchstgelegenen ganzjährig bewirtschafteten Bergbauernhof Deutschlands erreicht: Hohe Asten. Ich kehrte hier aber nicht ein, sondern bog auf den Wiesenpfad zum Großen Riesenkopf ab. Von nun an wurde der Weg schöner.

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Über Wiesen- und Waldpfade wanderte ich weiter und fühlte mich teilweise wie im Urwald. Ich hatte natürlich eine kurze Hose an, was bei dem engen von Brennesseln umsäumten Pfad nicht immer vorteilhaft war 😉 . Nach einer Weile wurde der Weg wieder breiter und das nächste Hindernis folgte.

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Vor mir war ein Zaun, über den ich rüberklettern musste und dann stand ich inmitten einer Kuhherde. Die Kühe schauten mich an und fragten sich, was ich hier wollte. Ich erklärte ihnen, dass sie nur kurz den Weg freimachen müssten, damit ich weitergehen kann 😉 . Den Ausgang versperrten zwei Kühe mit ihren Hinterteilen, die sich dann aber dazu überreden ließen, mich passieren zu lassen. Und damit hatte ich die Riesenkopfalm erreicht.

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Von der Riesenkopfalm zweigt der Weg ähnlich wie schon beim Hohen Asten ab, also lief ich über einen Wiesenhügel weiter. Nach dem Queren eines Drahtzauns war ich wieder im Wald und über wurzeliges Gelände führte der Weg zum Gipfel. Hier war auch eine Warnung für Bergsteiger, die Richtung Maiwand wollten – das sollte man nur mit Erfahrung machen und ausgeschildert war der Weg auch nicht. Ich lief das letzte steile Stück weiter und bekam dabei schon einen Vorgeschmack auf die Aussicht, die mich erwarten würde.

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Und da stand ich auch schon auf dem Gipfel. Ein Stückchen abseits saß ein weiterer Wanderer, ansonsten war ich allein und konnte die Ruhe genießen. Rundumblick und Stille, das war für diesen Tag genau das Richtige.

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Ich war überwältigt! Der Blick ins Inntal war wunderschön und weit. Der Inn war deutlich zu sehen, ich konnte die Dörfer im Tal ausmachen und bekam gar nicht genug.

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Auch der Blick zur anderen Seite war traumhaft: Ein wunderschönes Bergpanorama. Auch wenn der Gipfel mit seinen 1337m nicht sonderlich hoch ist, belohnt er mit einem tollen weiten Ausblick.

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Und das war der richtige Zeitpunkt für eine kleine Brotzeit. Ich saß mich direkt ans Gipfelkreuz, aß mein Brot und ließ die Landschaft auf mich wirken. Kleine Gipfel sind nicht zu unterschätzen. Es hatte sich gelohnt!

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Nach dieser Pause packte ich meine Sachen zusammen und wanderte denselben Weg wieder zurück. Irgendwo musste sich hier noch der Rehleitenkopf verstecken, der war aber nicht ausgeschildert. Da ich einen bestimmten Zug im Kopf hatte, wollte ich nun auch nicht mehr suchen.

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Ich wanderte hinab, kam wieder an den Kühen vorbei und bedankte mich, dass sie dieses Mal gleich Platz machten und war wieder auf dem schönen Wiesenpfad. Das ging alles viel schneller als gedacht. Als ich am Hohen Asten war, sah ich auf die Uhr. In einer knappen Dreiviertelstunde würde der nächste Zug gehen – einer früher als ich im Kopf hatte.

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Ausgeschrieben war der restliche Weg mit 2 1/4 Stunden bis zum Parkplatz, also 2,5 Stunden bis zum Bahnhof. Das war meiner Meinung nach aber sehr übertrieben. Ich wechselte zum Laufen. Die Schuhe waren nicht optimal, auch der Rucksack zu groß, aber es ging ja bergab. Und der Forstweg war auch nicht so spannend, dass man sich Zeit lassen musste. Ich lief nach unten und hatte meinen Spaß dabei. Es ging schnell und gut und ich erreichte den Parkplatz um kurz nach elf. Nun war der Endsprint angesagt: Ich musste in fünf Minuten am Bahnhof sein!

Auch das klappte und dort stellte ich dann fest, dass es gar nicht so eilig gewesen wäre. Die geplante Abfahrtszeit des Zuges war fünf Minuten später als gedacht und dann kam er auch noch etwas verspätet. Das war genug Zeit für mich, um am Bahnhof nochmal was zu trinken und etwas runterzukommen.

Und so lag wieder ein schöner, wenn auch kurzer, Bergausflug hinter mir. Und ja… der Downhill hat richtig viel Spaß gemacht, da muss wohl noch mehr kommen 😉 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂