Archiv für die Kategorie ‘Wandern’

Etappe 5: Von Gemünd bis Urft

Mittwoch, 23. September 2015

Gemünd – Urft: 08:45 Uhr – 14:10 Uhr (5:25h), 21 km, 2 Pausen

Hallöchen zusammen!

Nachdem es am Tag zuvor geregnet hatte, war es nun ganz schön abgekühlt. Wir starteten den Tag aber erst mal mit einem leckeren Frühstück. Wir durften uns sogar Obst vom Buffet mitnehmen und waren somit gut versorgt. Das Ziel für diesen Tag war Urft. Etappenende ist eigentlich Kloster Steinfeld, die Übernachtungsmöglichkeit hatte ich aber in Urft gefunden. Nachdem die Etappe nicht sehr lang war, war das zusätzlich Stückchen auch kein Problem.

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Und dann liefen wir auch schon los. Noch war ich optimistisch und behielt die Jacke im Rucksack. Das war zwar anfangs sehr kühl, aber wir mussten ja nur schnell genug wandern 😉 . Zuerst liefen wir den „Berg“ von unserem Hotel wieder hinunter nach Gemünd. Dort führte uns der Eifelsteig durch die Fußgängerzone und bog dann auf einen Pfad ab. Nun waren wir wieder richtig wandernd unterwegs und nachdem es ein Stück bergauf ging, war uns auch warm.

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Schon bald kam der erste Aussichtspunkt: Kuckucksley. Von dort hatten wir einen schönen Ausblick auf Olef. Dort erwarteten uns richtig schöne Fachwerkhäuser. Bis dahin mussten wir aber erst noch ein Stückchen weiterwandern.

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Wir folgten dem Pfad und kamen so auch zum Fluss Olef. Stadt und Ort teilen sich den Namen. Nach einer Weile erreichten wir dann auch den Ort und sahen als erstes die Kirche.

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Der Eifelsteig führt zum Glück auf den Hauptplatz von Olef. Und das lohnt sich wirklich! Wir legten hier eine kleine Fotopause ein, um Fachwerkhäuser, Bäume mit Wollschmuck und das ganze Ambiente festzuhalten – und um die erste Breze zu essen 😉 .

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Wir fanden dort auch Gleise die direkt durch den Ort gehen. Die Bahnlinie ist aber mittlerweile eingestellt. Es lohnt sich auf jeden Fall, hier etwas zu verweilen und den Anblick zu genießen. Wir wanderten dann weiter und schon ging es wieder ein Stückchen bergauf nach Kindshardt.

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Der Weg führte uns weiter durch den Wald und auf schönen Pfaden entlang. Auf unserem Weg entdeckten wir auch endlich Schlehen. In der Pension vom Tag zuvor hatten wir Schlehenmarmelade bekommen und die Pensionswirtin war entsetzt, dass wir das nicht einordnen konnten. Nun endlich wussten wir, um was es geht 😉 .

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Wir naschten aber nichts und wanderten erst mal weiter. Nachdem wir wieder auf einem Waldweg unterwegs waren, hätten wir fast die Abzweigung verpasst. Der Eifelsteig führt hier auf einen schmalen Pfad mitten in den Wald hinein. Landschaftlich ist das wieder einer der Höhepunkte. Ich mag „wildromantische“ Waldabschnitte einfach am liebsten 🙂 .

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Nachdem wir den Wald verlassen hatten, erreichten wir Golbach. Dort legten wir eine Pause auf einem Spielplatz ein. Nun war es Zeit für das Mittagessen – und meine Jacke 🙂 . Es wurde im Laufe des Tages leider nicht wärmer, sondern eher kühler. Der erste Herbsteinbruch mitten im August 😉 .

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Gestärkt und dank Jacke wieder aufgewärmt wanderten wir weiter. Der Weg führte uns ins Tal des Kallbachs und über einen Grasweg weiter. Der Eifelsteig verläuft nun auf offener Fläche und wir hatten einen schönen weiten Blick.

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Nachdem wir Steinfelderheistert erreicht hatten, ging es weiter in einen Wald hinein. Von dort aus waren wir nun schon fast am eigentlichen Etappenziel – Kloster Steinfeld. Es ging noch ein Stückchen bergauf und dann liefen wir auch schon die Klostermauern entlang zum Eingang.

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Hier nahmen wir uns noch etwas Zeit und besichtigten das Kloster. Wir liefen in den Hof hinein, entdeckten die Schule und den Klostergarten und besichtigten die Kirche. Es war eine schöne Atmosphäre und kaum was los.

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Nach dieser kleinen kulturellen Pause wanderten wir nun weiter nach Urft. Unsere Unterkunft war der Urfter Hof. Zuvor mussten wir aber leider noch meine Freundin verabschieden. Nachdem wir am folgenden Tag noch eine Etappe laufen würden, musste sie schon in Urft aufbrechen. Wir liefen gemeinsam zum Bahnhof und waren uns sicher – wir würden auch folgende Etappen des Eifelsteigs wieder gemeinsam laufen 🙂 . Es hat Spaß gemacht, zusammen zu wandern 🙂 , danke für’s Mitwandern und dabeisein 🙂 .

Für uns hieß es nun aber zurück zum Urfter Hof und unser Zimmer beziehen. Ich freute mich auf die warme Dusche und die war dann auch ein Genuss! Für den Abend entschieden wir uns dann für ein Essen im Urfter Hof und fielen danach zufrieden ins Bett. Am kommenden Tag wartete schon die für uns letzte Etappe.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Etappe 4: Von Einruhr bis Gemünd

Mittwoch, 16. September 2015

Einruhr – Gemünd: 09:20 – 15:40 Uhr (6:20h), 23,4 km, 1 Pause

Hallöchen zusammen!

Die vierte Etappe des Eifelsteigs hat einiges zu bieten: Den Nationalpark Eifel, die Urfttalsperre, Wollseifen und Vogelsang. Es gab da nur ein Problem: Als wir am Morgen wach wurden, hatte es draußen geregnet und das war auch nicht das letzte Mal. Während wir uns beim Bäcker Brotzeit besorgten, war es noch trocken. Als wir dann beim Frühstück saßen, konnten wir schon den Regen beobachten. Und so starteten wir – natürlich hochmotiviert – in unseren Regenwandertag 😉 .

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Der Eifelsteig führt direkt an unserer Pension vorbei. Da wir uns schon vor dem Frühstück mit Proviant für den Tag versorgt hatten, konnten wir gleich loswandern und dem Weg folgen. Für diesen Tag stand wieder eine normal lange Etappe an. Der Weg führte uns zuerst ein Stück bergauf, so dass wir noch einen Blick auf Einruhr werfen konnten. Dank Regen war der leider nicht ganz so schön. Grund genug für uns, schnell weiterzugehen. Auch wenn schon bald die Eichardt-Hütte zum Rasten kam, wanderten wir natürlich weiter. Weit waren wir ja noch nicht gekommen.

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Nachdem wir ein Stück durch den Wald gewandert waren, führte uns der Weg wieder bergab zum See. Dort sahen wir in der Entfernung eine andere große Wandergruppe, die auch alle in Regenschutzkleidung eingepackt waren. Ein Stückchen weiter kamen wir dann zum Nationalpark Eifel bzw. zum ehemaligen Truppenübungsplatz Dreiborner Hochfläche. Gleich zu Beginn wurden wir mit einem großen Warnschild darauf hingewiesen auf den Wegen zu bleiben, da ansonsten Lebensgefahr bestehe. Was für ein friedlicher Ort 😉 .

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Der Weg führte uns nun flach am Ufer des Sees entlang. Immer wieder hatten wir einen schönen Seeblick, ansonsten waren wir im Wald zwischen den Bäumen. Wir stießen dabei auch auf die Wandergruppe und überholten sie bei einer Pause. Nach einer Weile führte der Weg bergauf. Von oben sahen wir dann die Urfttalsperre. Dort hätten wir einen Abstecher hinmachen können. Wir wollten nun aber nicht mehr umkehren – ein Grund war natürlich das Wetter und es reizte uns auch nicht sehr.

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Daher wanderten wir weiter in Richtung Wollseifen, laut Wanderführer eine Wüstung. Dank Wikipedia weiß ich nun auch, dass es sich dabei um aufgegebene Siedlung handelt. Durch den Truppenübungsplatz mussten die Menschen die Häuser verlassen. Wir kamen an der Kirche vorbei, in der es nach einer Renovierung wieder Gottesdienste gibt, machten dort aber keine Pause.

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Aus der Ferne sahen wir schon das nächste Ziel: Vogelsang. Dabei handelt es sich um einen Gebäudekomplex aus der NS-Zeit. Auch wenn wir es schon sahen, war es noch ein Stückchen zu wandern.

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Zum Glück war der Regen nie wirklich schlimm und ab mittags auch leichter. Wir hatten keine Dauerregenphase wie im Jahr zuvor auf dem Schluchtensteig. Dadurch waren Regenschirm und -jacke völlig ausreichend.

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Nun näherten wir uns Vogelsang. Es erinnerte mich stark an Prora. Auch damals war die Stimmung sehr eigen und kühl, was hier bei Vogelsang genauso war. Es lag natürlich auch daran, dass ein Großteil des Gebäudes verlassen war.

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Wir konnten nicht alles besichtigen, da ein Teil renoviert wurde. Aber wir fanden eine trockene Bank um Pause zu machen. Das war sicher nicht unser schönster Pausenort auf dem Eifelsteig, aber wir hatten danach keine nassen Hintern 😉 . Die Wegführung ist bei Vogelsang etwas unklar. Man muss sich an die allgemeinen Informationsschilder halten, dort ist auch das Eifelsteigzeichen klein abgebildet und zeigt den Weg.

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Nachdem wir den richtigen Weg gefunden hatten, verließen wir Vogelsang wieder. Kurze Zeit später waren wir schon wieder im Wald. Nun folgte ein schönes wildes Stück zum Morsbach. Nachdem wir durch die Wildnis nach unten gewandert waren, ging es natürlich wieder nach oben.

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Wir hatten nun einen weiten Blick über die Gegend, der bei schönem Wetter sicher traumhaft ist. Nachdem es zu regnen aufgehört hatte, konnten wir gemütlich weiterwandern. Bis auf die Schuhe war alles trocken.

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Nachdem wir auf schönen und matschigen Wegen weitergewandert waren, kamen wir zu unserem Ziel. Wir erreichten Gemünd von hinten. Wir wanderten am Walderlebniszentrum vorbei und waren schon eine Weile neben Häusern, als wir dem Eifelsteig noch weiter folgten. Das Zentrum kam erst noch.

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Als wir das dann erreicht hatten, suchten wir zuerst unser Hotel, das Haus Salzberg. Dafür mussten wir wieder ein Stückchen bergauf wandern, aber dafür hatten wir es dann geschafft. Nach einer warmen Dusche waren wir wieder fit genug, um uns im Ort noch etwas zu essen zu suchen. Den Abend beendeten wir dann mit Keksen und Ratschen und fielen so doch recht geschafft ins Bett.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Etappe 3: Monschau Höfen bis Einruhr

Sonntag, 13. September 2015

Monschau-Höfen – Einruhr: 09:20 – 14:40 Uhr (5:20h), 18,78 km, 1 Pause

Hallöchen!

Nachdem wir am Tag zuvor schon einen Teil der dritten Etappe vorweg genommen hatten, war es an diesem Tag für uns entspannter. Normalerweise ist die dritte Etappe recht anstrengend, da man viel bergauf und bergab wandert und sie noch dazu lang ist. Da wir sie aber nun deutlich verkürzt hatten und damit auch schon einiges vom Auf und Ab hinter uns hatten, war sie für uns sehr entspannend.

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Noch vor dem Frühstück liefen wir zum kleinen Laden im Ort und deckten uns für den Tag ein. Nachdem wir Obst, Gemüse und Semmeln gekauft hatten, freuten wir uns auf das Frühstück. Und das bekamen wir auch gleich, als wir wieder zurück waren. So waren wir gut gestärkt für den Tag und konnten loswandern. Wir liefen die Hauptstraße entlang in Richtung Nationalparktor – von da waren wir am Tag zuvor gekommen. An der Kirche bogen wir ab und waren wieder auf dem Eifelsteig.

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Monschau-Höfen ist bekannt für seine Hainbuchenhecken. Es gibt sogar einen Heckenweg, dem wir mit dem Eifelsteig ein Stückchen folgten. Die Pflege der Hecken wird auch vom Land unterstützt. Wir folgten dem Weg und verließen damit Monschau-Höfen und waren wieder in offenem Gelände unterwegs.

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Auch wenn wir einen guten Teil der Höhenmeter schon am Tag zuvor geschafft hatten, waren wir immer noch mit viel auf und ab unterwegs. Aber gerade das machte die Strecke auch spannend und abwechslungsreich.

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Nachdem wir wieder an Pferden vorbeigewandert waren, führte uns der Weg in den Wald hinein. Nun folgten wir der Rur. Die Tage zuvor waren wir meistens alleine, im Wald kamen uns nun aber ein paar Wanderer entgegen – da Samstag war, vermutlich Wochenendwanderer.

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Wir verließen den Wald wieder und wanderten ein gutes Stückchen bergauf. Die Kilometer verstrichen recht schnell, was auch daran lag, dass wir nicht so viel vor uns hatten. Die Landschaft wechselte zwischen Wald und Wiesen.

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Die Pferde hatten wir schon gesehen, nun begegneten wir auch den Kühen. Unser Motto bestätigte sich also wieder 🙂 . Wir folgten weiter der Rur und kamen zur Rurbrücke.

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Das Wetter war für diesen Tag schon schlecht angesagt, wir hatten aber noch Glück. Bis auf ein paar Tropfen zwischendrin blieben wir trocken. Es wurde zwar im Laufe des Tages immer bewölkter, aber richtig geregnet hatte es nicht.

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Die Etappe bot keine richtigen Höhepunkte, sondern einfach die Landschaft der Eifel an sich. Wir hatten immer wieder weite Blicke auf kleine Dörfer oder Wiesen und Felder. Nachdem wir mittags eine kleine Pause eingelegt hatten, wanderten wir munter weiter. Weit war es nun nicht mehr.

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Leider war es schon ziemlich bewölkt. Es tröpfelte auch immer wieder, es war aber recht warm und angenehm zu wandern. Nur die Bilder waren nicht mehr ganz so schön wie noch am Tag zuvor 🙂 .

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Wir wanderten weiter den Weg entlang und kamen wieder an einem Dorf vorbei. Die Weite der Landschaft lässt sich mit den Bildern nur schwer festhalten. Aber gerade das ist eine der Besonderheiten des Eifelsteigs.

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Wir wanderten nun das letzte Mal in ein Waldstück hinein. Der Weg führte uns nun erhöht über den Dörfern weiter und zum Eifel-Blick Wolfshügel. Von dort aus hatten wir schon einen herrlichen Ausblick auf Einruhr und den Obersee hatten. Das war unser Ziel!

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Über Serpentinen führte der Weg nun weiter nach Einruhr. Dort erwartete uns etwas mehr Leben als in Monschau-Höfen. Es gab ein Café und Restaurants. Wir suchten zuerst die Pension Wilhelmshöhe und bezogen unser Zimmer. Danach erkundeten wir den Ort.

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Und da starteten wir gleich mit einer Pause im Café. Dann spazierten am Obersee entlang und hielten schon Ausschau nach einem guten Restaurant für den Abend. Zurück in der Pension ruhten wir uns aus und machten uns frisch für das Abendessen.

Nachdem wir wieder in den Ort gelaufen waren, entschieden wir uns für das Café zur Post. Dort genossen wir vegane Spaghetti Bolognese. Das Personal konnte uns bei der Auswahl eines veganen Abendessens gut helfen und alle gaben sich große Mühe. Wir waren begeistert! Satt und zufrieden liefen wir dann wieder zurück zur Pension und freuten uns auf den nächsten Tag. Die kommende Etappe versprach wieder ein paar mehr Höhepunkte.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Etappe 2: Roetgen bis Monschau-Höfen

Dienstag, 08. September 2015

Roetgen – Monschau-Höfen: 09:20 – 17:40 Uhr (8:20h), 27 km, 2 Pausen

Hallöchen zusammen,

nachdem wir uns am ersten Tag mit der kurzen Etappe aufgewärmt hatten, freuten wir uns, nun den ersten ganzen Tag zu wandern. Offiziell geht die zweite Etappe des Eifelsteigs bis Monschau, dort war aber schon viel ausgebucht und ich konnte kein Zimmer reservieren. Daher verlängerten wir die Etappe bis Monschau-Höfen.

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Nachdem wir uns beim Frühstück gestärkt hatten, verließen wir unsere erste Unterkunft und liefen nach Roetgen. Dort wartete eine Freundin von mir, die uns die kommenden Tage begleiten würde. Wir deckten uns an einer Bäckerei mit Brotzeit für den Tag ein und liefen los.

Wir hatten viel zu ratschen, so dass wir anfangs gar nicht so sehr auf die Gegend achteten. Das war aber nicht schlimm, da wir an Feldern entlang wanderten und der Höhepunkt erst noch kommen würde. Als wir dann den Wald erreicht hatten, kamen wir zur deutsch-belgischen Grenze.

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Das Eifelsteigsymbol ändert sich in Belgien. Wir hatten das schon vom Wanderführer her erwartet und waren daher nicht überrascht – auch wenn uns erst am Tag zuvor aufgefallen war, dass wir durch Belgien wandern würden. Der Weg führte uns nun weiter durch den Wald.

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Wir waren im Hohen Venn unterwegs, das zu den Ardennen gehört. Da dieses Gebiet sehr niederschlagsreich ist, haben sich dort Hochmoorgebiete entwickelt und damit der Deutsch-Belgische Naturpark Hohes Venn-Eifel. Um diesen richtig genießen zu können, sollte man an der richtigen Stelle vom Eifelsteig abzweigen.

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In unserem Wanderführer war dies als Variante 1 beschrieben. Nach der Renerthött, sobald man aus dem Wald rauskommt, führt zur linken Seite ein Weg ins Naturschutzgebiet. Passend dazu steht davor eine Informationstafel und ein Fahnenmast (bei roter Fahne ist die Alternative verboten). Es empfiehlt sich, diesen Weg zu wählen, da es einer der schönsten Abschnitte der gesamten Wanderung war.

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Uns erwartete herrliche Moorlandschaft! Wir wanderten ganz entspannt die Pfade entlang und verbrachten viel Zeit mit staunen, genießen und Fotos machen. Das Wetter war perfekt und die Weite der Landschaft ein Genuss.

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Nach einer Weile mussten wir abbiegen und der blauen Markierung folgen und kamen so in etwas zugewachseneres Gebiet. Das war aber nur ein kurzes Stück und wir wanderten wieder mit weitem Blick auf die Moorlandschaft. Ich liebe diese Holzstege! Auf Rügen war das mein liebstes Gebiet, in Finnland mochte ich die Stege und überall symbolisieren sie für mich eine traumhafte Landschaft.

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Und auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht. Auch wenn die Landschaft doch irgendwie immer gleich ist, ist sie trotzdem mit jedem Blick verschieden. Vielleicht ist es auch einfach die Weite, die einen nie sattsehen lässt. Um das Venn noch besser zu genießen, wollten wir dort irgendwo Pause machen.

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Ganz passend tauchte zu unserer Rechten eine Holzbank auf. Dort machten wir es uns bequem, packten Semmeln und Obst aus und genossen die Ruhe. Es war nichts los, wir waren gefühlt ganz allein im Moorgebiet. So konntenw wir die Landschaft ganz für uns genießen.

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Aber auch dieses Gebiet hatte ein Ende und wir stießen wieder auf einen breiteren Weg. Laut Wanderführer sollten wir nun links und dann rechts durch den Wald wandern. Die Wege durch den Wald waren allerdings alle gesperrt. Also liefen wir zurück und stießen so wieder auf den Pilgerweg und damit auf den Eifelsteig.

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Der Eifelsteig folgt offiziell nur dem Pilgerweg, was unserer Meinung nach nicht empfehlenswert ist. Zum Einen ist die Alternative landschaftlich einmalig und zum Anderen ist der Pilgerweg nur eine gerade Strecke. Wir wanderten nun weiter etwas bergauf und kamen zum Gipfel des Steling. Im nachfolgenden Wald wartete der nächste Höhepunkt.

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Wir besuchten Kaiser Karls Bettstatt. Angeblich hatte sich der Kaiser auf einem Jagdausflug verirrt und musste auf diesem Felsen übernachten. Die Legende erzählt auch, wie Mützenich zu seinem Namen kam: Als dem Kaiser ein Bediensteter seine Mütze anbot, wollte der Kaiser keine Mütze zum Schlafen und meinte einfach nur: Mütze nich 😉 .

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Mützenich war auch der nächste Ort, den wir erreichten. Von einem Aussichtsturm hatten wir nochmal einen schönen Blick über die Gegend. Dort fiel uns auf den Wanderschildern nun auf, dass ich mich etwas verschätzt hatte und wir noch einen weiteren Weg als gedacht vor uns hatten. Während Luftlinie Monschau und Monschau-Höfen nur ein/zwei Kilometer sind, dauert es auf dem Eifelsteig sechs Kilometer. Aber nun wollten wir ja erst mal nach Monschau 😉 .

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Schon bald sahen wir die Monschauer Burg und nach einer Weile hatten wir auch einen schönen Blick auf die Altstadt. Monschau ist das eigentliche Ziel der zweiten Etappe und hat ein traumhaftes Stadtbild. Dort steht ein Fachwerkhaus neben dem nächsten und als wir durch die Gassen schlenderten, entdeckten wir immer wieder etwas Neues.

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Das war der perfekte Ort für unsere zweite Pause. Wir suchten uns ein Café und stärkten uns dort nochmal für die nächsten sechs Kilometer. Nun mussten wir aber weiterlaufen. Wir konnten nicht in Monschau bleiben, unser Ziel für den Abend hieß Höfen.

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Der Eifelsteig führt schön durch die Stadt durch und dann auf der anderen Seite wieder weg von Monschau. So hatten wir auch beim Weggehen nochmal einen schönen Blick auf die Burg und die Fachwerkhäuser. Nun folgte nochmal munteres Auf und Ab, was uns nun doch etwas anstrengender vorkam als es noch am Vormittag der Fall gewesen wäre.

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Wir wanderten vor uns hin und wollten nun doch langsam ankommen. Die letzten sechs Kilometer kamen uns recht lange vor. Als der Perlenbachstausee neben uns auftauchte, war es dann nicht mehr weit. Nach einer Weile bogen wir nach links ab und liefen noch einmal hoch und erreichten Höfen. Nun mussten wir nur noch die Hauptstraße entlang und kamen zum Haus Vennblick, unserer zweiten Unterkunft.

Nach der verdienten Dusche und etwas Ausruhen liefen wir noch durch Höfen – um festzustellen, dass außer den Hecken nichts Besonderes zu finden war. Die waren dafür aber richtig schön 😉 . Den Abend verbrachten wir dann in unserer Unterkunft mit leckerer Pizza. Nachdem ich versprochen hatte, dass wir am folgenden Tag nicht ganz so weit laufen würden, freuten sich auch alle wieder auf die nächste Etappe 😉 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Etappe 1: Aachen Kornelimünster bis Roetgen

Sonntag, 30. August 2015

Aachen Kornelimünster – Roetgen: 14:20 – 17:40 Uhr (3:20 h), 15 km, 1 Pause

Hallöchen zusammen,

die erste Etappe des Eifelsteigs ist nur knapp 15 Kilometer lang. Daher entschieden wir uns, diese Etappe gleich am Anreisetag zu wandern. Nach der Zugfahrt war das auch nötig 🙂 . Von München ging es mit dem Zug nach Köln, dann mit Verspätung nach Aachen Rothe Erde und wiederholt mit Verspätung mit dem Bus nach Aachen Kornelimünster. Nachdem wir in Aachen Rothe Erde noch das Gefühl hatten, in der Großstadt gelandet zu sein, wurde es mit zunehmender Entfernung immer ländlicher und in Kornelimünster erwartete uns ein Städtchen mit schönen Fachwerkhäusern.

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Wir waren angekommen! Auf der gegenüberliegenden Seite der Bushaltestelle begrüßte uns schon das Eifelsteigschild und die Wegweiser kündigten 14,9 Kilometer bis Roetgen an. Zu Beginn führt der Eifelsteig über den Korneliusmarkt und wir sahen somit schon zu Anfang ein typisches Stadtbild, das uns noch oft begegnen würde.

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Nach diesem städtischen Einstieg folgte aber schon bald Natur. Wir liefen über den Fluss Inde und waren dann auf einem Grasweg. Damit entfernten wir uns immer mehr von der Stadt und fühlten uns auch immer wohler. Schon auf den ersten Kilometern wurden wir von Pferdeäpfeln begleitet und dann stießen wir auf einen Pferdehof. Unser persönliches Motto für den Eifelsteig begann sich zu entwickeln 😉 .

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Nach dem Passieren eines Viadukts führte der Weg dann etwas bergauf. Damit legten wir die ersten Höhenmeter zurück. Die erste Etappe ist da aber sehr entspannt. Die meiste Zeit wanderten wir recht flach dahin.

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Der Wanderweg führte uns weiter am Wald entlang und wir genossen das Wandern. Nach der langen Zugfahrt tat das richtig gut und es war schön, endlich auf dem Eifelsteig zu laufen. Das Wetter war toll, es war sonnig und wir hatten blauen Himmel.

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Nach einer Weile kam auch ein kultureller Höhepunkt: Wir kamen an Kalktrichter- und Kalkbrennöfen vorbei. Auf Schautafeln wurde der historische Hintergrund erklärt. Spuren dieser nun schon vergangenen Industrie würden wir noch öfter entdecken.

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Danach folgte ein langes Waldstück. Schon auf der Karte hatten wir gesehen, dass ein recht geradliniger Weg folgen würde, das bewahrheitete sich dann auch. Danach legten wir eine kleine Pause ein und stärkten uns. Nun war es nicht mehr weit.

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Es folgte ein traumhafter Wegabschnitt durch ein Naturschutzgebiet. Das war genug Ausgleich für das geradlinige Stück 😉 . Während wir zuvor meist im Wald unterwegs waren, wechselte die Landschaft nun zu Moor und Heide. Das war eine schöne Abwechslung.

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Landschaftlich bietet das Naturschutzgebiet einiges und machte Vorfreude auf die kommende Etappe. Da würde es noch viel mehr durch Moor und Heide gehen. Die zweite Etappe geht einen Großteil durch das belgische Venn.

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Wir wanderten über Stege durch die moorige Landschaft und genossen die Natur. Der blaue Himmel und die Weite schufen ein wunderschönes Bild. Wir konnten uns kaum sattsehen. Da wandert man dann gern etwas langsamer, um die Umgebung länger auf sich wirken zu lassen 🙂 .

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Aber auch dieser Teil ging vorbei. Wir kamen dann zur Dreilägerbachtalsperre. Auf dem Eifelsteig kommt man an einigen Stauseen vorbei, dies war der erste für uns. Wir wanderten weiter zum Fuß der Staumauer und kamen dann schon in die Nähe von Roetgen.

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Abgesehen von den zahlreichen Pferdeäpfeln begegneten wir auf unserer Wanderung auch immer wieder Kühen auf der Weide. Das Motto verfestigte sich weiter 🙂 . Fels hatten wir bis dahin noch nicht wirklich gesehen 😉 . Kurz vor Roetgen mussten wir uns umorientieren und liefen dann wieder ein Stückchen zurück. Unsere erste Unterkunft war das Gut Marienbildchen, das sich etwas außerhalb befindet. Dort bezogen wir unser Zimmer und ließen uns ein leckeres Abendessen schmecken.

Die erste Etappe hatte gut geklappt und machte Lust auf mehr. Wir waren gespannt, was uns die kommenden Tage noch erwarten würde 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂