Archiv für die Kategorie ‘Wandern’

LVS-Kurs bei der Albert-Link-Hütte

Montag, 02. April 2018

Hallöchen zusammen!

Etwas spät aber doch noch kommt hier der Bericht zum LVS-Kurs Anfang Februar bei der Albert-Link-Hütte. LVS bedeutet Lawinen-Verschütteten-Suche. Nachdem ich schon seit zwei Jahren ein LVS-Gerät, Schaufel und Sonde habe, wollte ich nun endlich auch richtig lernen, wie ich damit umzugehen habe. Ich bin doch ab und zu auch bei Schnee in den Bergen unterwegs und da ist es zwingend notwendig, dass man die Fähigkeit besitzt, bei einem Lawinenabgang zu helfen und natürlich auch, dass man selbst ein entsprechendes Gerät mitführt, damit geholfen werden kann.

Mit ein paar Leuten aus der Gruppe und Michaela, unserer Trainerin, ging es mit der BOB nach Fischhausen-Neuhaus und von dort mit dem Bus nach Spitzingsee. Dort sind wir zur Albert-Link-Hütte gelaufen. Es ist eine Weile her, seit ich das letzte Mal dort war, daher waren die Schulungsräume für mich neu. Das war sehr schön, da wir uns dort als Gruppe einrichten konnten und Michaela uns den Theoriehintergrund im Warmen erklären konnte. Wir lernten, wie ein LVS-Gerät funktioniert, wie man es benutzt, was die verschiedenen Modelle unterscheidet und was es für verschiedene Arten von Lawinensuche gibt – es macht einen Unterschied, ob eine Person oder mehrere verschüttet sind.

Danach ging es nach draußen und aus der Theorie wurde Praxis. Wir machten zuerst den LVS-Check, prüften also, ob unsere Geräte funktionieren. Danach versteckten wir uns paarweise die LVS-Geräte, suchten sie, sondierten und gruben sie aus. Mit Sondieren ist das systematische „rumstochern“ mit der Sonde im Schnee gemeint, um das Lawinenopfer richtig zu orten und an der richtigen Stelle zu graben. Auch das Sondieren wird mit einer gegebenen Technik gemacht, die wir so üben konnten. Die LVS-Geräte versteckten wir in Dosen, die beim Sondieren einiges aushalten mussten – vereinzelt waren die Dosen danach auch kaputt. Durch den gefrorenen Schnee musste man mit einiger Kraft reinstechen. Anfangs war es noch schwer den Unterschied zwischen Dose und gefrorenem Schnee zu erkennen.

Mein LVS-Gerät gab schon bald den Geist auf. Ich hatte die Batterien zu Hause noch getestet, nun waren sie aber sehr schnell leer. Da hatte ich wohl ältere Batterien erwischt. Empfehlenswert sind beim LVS-Gerät Batterien und nicht Akkus, da Batterien die Kälte besser vertragen und am besten neue Batterien. Durch die Kälte werden auch die Batterien schnell leer. Ich durfte dann mit Michaelas LVS-Gerät weitersuchen, das fast dasselbe wie meines ist, nur eine erweiterte Version.

Mittags machten wir Pause im „Essenshäuschen“ der Albert-Link-Hütte und ich bekam sogar ein veganes Gröstl. Nach etwas Theorie ging es dann gestärkt in die zweite Runde. Nun nutzten wir die Vorrichtung an der Albert-Link-Hütte für die LVS-Kurse: Es wurden mehrere Kisten versteckt, die man aktivieren konnte. Sobald man die Kiste richtig sondiert hatte, kam ein Laut. Wir haben das mehrfach geübt und in der Gruppe gegraben – das war ganz schön anstrengend. Auch das Graben in der Gruppe muss geübt werden, da man am besten ein „V“ bildet und den Schnee nach hinten weggräbt. Wir sprachen auch darüber, wie man einen Menschen am besten ausgräbt und übten das Sondieren an Michaela 😉 .

Danach sammelten wir uns nochmal im Essenshäuschen und machten dort den Abschluss. Die Zeit schritt schnell voran und der Zug war schon weg. Wir hatten aber genügend Autofahrer die uns netterweise mit zurück nach München nahmen.

Es ist wichtig, dass man übt, mit dem LVS-Gerät umzugehen. Nicht nur das Finden und Sondieren, auch das Graben muss geübt werden. Mit der Zeit wurden wir immer schneller und konnten auch in der Mehrverschüttetensuche zügig die Kisten finden und ausgraben. Es war auch wichtig, dass wir geübt haben, wie man sich in solchen Situationen als Gruppe organisiert. Nun fühle ich mich schon etwas sicherer, wenn ich bei Schnee in den Bergen unterwegs bin.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Mystischer Winter zwischen Schliersee und Tegernsee – über Gindelalmschneid (1335m)

Samstag, 27. Januar 2018

Hallöchen zusammen!

Zwei Wochen nach dem Winterwunderland zog es mich wieder in die Berge. Dieses Mal ging es wieder über die altbekannte Gindelalmschneid, allerdings über einen Weg, den ich bisher noch nicht gegangen bin: Von Schliersee aus und dann bekannt über Neureuth weiter nach Tegernsee.

Am Anfang liefen wir eine Weile am Schliersee entlang und dann in den Wald hinein. Dort war es dann sehr glatt. Ich hatte meine unbenutzten neuen Grödel im Rucksack, dachte aber, dass die noch warten können. Irgendwann bin ich dann doch ausgerutscht und meine Trinkflasche ist dann erst mal ein Stück wieder bergab gerutscht – bis zur nächsten Wandergruppe. Meine Freundin hat sich totgelacht während ich vorsichtig der Flasche nachgelaufen bin. Nachdem ich die wieder hatte ging es etwas vorsichtiger weiter.


Nach einer Weile entschieden wir uns dann doch für die Grödel und nachdem wir beide bisher noch nie Grödel benutzt hatten, waren wir begeistert wie gut die hielten. Hätten wir die mal gleich angezogen – aber dann hätten wir auch eine lustige Geschichte weniger 😉 . Es war sehr neblig und obwohl für den Tag Sonne vorhergesagt war, waren wir wohl zu tief dafür. Wir wanderten unter oder in den Wolken und hatten keine Aussicht.

Und plötzlich standen wir dann vor dem Gipfelkreuz. Wir kamen von einer anderen Seite und nicht über die Gindelalmen, wie ich das kenne. Das erkannten wir so spät, weil wir nicht weit sehen konnten. Erst als die Almen weiter unten auftauchten konnten wir uns orientieren. Wir machten eine sehr kurze Pause und liefen dann weiter.

Nun war der Weg altbekannt. Zur Neureuth war es wieder winterlich schön und wir liefen durch den Wald und sahen wie schon vorher wieder schöne Eiskristalle an den Bäumen. Allerdings war jetzt deutlich mehr los als auf unserem vorherigen Weg.

Wir überlegten kurz, ob wir auf eine Tasse Tee in Neureuth einkehren wollen, entschieden uns dann aber dagegen. Dort war uns zu viel los. Stattdessen wanderten wir in Richtung Sommerweg weiter und damit in Richtung Tegernsee. Die Grödel konnten wir ausziehen, als wir erneut im Wald waren. Nun war kaum mehr Schnee da. Zuerst war es etwas ungewohnt wieder ohne zu gehen, aber das legte sich schnell.

Wir wanderten immer weiter nach Tegernsee und kamen dann nach knapp vier Stunden an. Wir hatten schon überlegt, wie lange wir wohl brauchen würden und die vier Stunden hatten wir gut getroffen. Auf den Zug mussten wir leider eine Dreiviertelstunde warten, das war aber nicht weiter schlimm, weil man sich in Tegernsee ins Bahnhofsgebäude sitzen kann. Es kam auch schon recht bald die BOB und wir suchten uns gleich einen schönen Platz zum Zurückfahren.

Das Wetter war nicht so wie wir es erwartet hatten, die winterliche Landschaft war aber trotzdem mystisch schön und es hatte seinen ganz eigenen Reiz dann zu wandern. Im Gegensatz zur letzten Wanderung war der Schnee großteils gefroren und hart, was auch für das Wandern andere Voraussetzungen schaffte. Die größte Überraschung aber waren für uns die Grödel, die eine große Hilfe beim Wandern in eisiger Winterlandschaft sind.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Winterwunderland am Tegernsee: Riederstein (1207m) und Baumgartenschneid (1449m)

Dienstag, 09. Januar 2018

Hallöchen zusammen,

Night Owl und ich waren in den Tegernseer Bergen und haben eine wunderschöne Winterlandschaft entdeckt. Wegen hoher Lawinengefahr haben wir uns auf niedrigen Gipfeln und sicheren Wegen bewegt und waren auf dem Kapellengipfel Riederstein und auf der Baumgartenschneid. Bei strahlendem Sonnenschein haben wir eine traumhafte Wanderung genossen und dabei 800 Höhenmeter zurückgelegt.

Die Weihnachtsferien sind eine Zeit, in der sowohl Night Owl als auch ich freie Tage hatten. Und das war Grund genug schon früh einen Termin auszumachen, an dem wir wieder zusammen in die Berge fahren – zwei Tage vor Silvester. Als der Tag dann fast da war, war die Lawinenlage leider nicht so gut und gab für alle Höhen Stufe 3 an. Daher entschieden wir uns dann für eine relativ flache Wanderung und entschieden auf dem Weg auch immer wieder neu, ob wir weitergehen sollten.

Wir starteten am Bahnhof Tegernsee und liefen zum ersten Wanderschild. Die Wanderung war ich schon im Mai gelaufen und war gespannt, wie es im Winter sein würde. Wir liefen am Anfang eine Straße entlang und kamen dann zu einem Weg der uns auf eine Anhöhe führte. Von hier aus hatten wir einen schönen Blick nach Tegernsee. Danach ging es in den Wald hinein.

Im Wald waren wir alleine unterwegs. Um uns rum war viel Schnee und nach einer Weile kam die Sonne dazu. Der Schnee glitzerte und wir genossen die Landschaft – es war einfach traumhaft schön. Wir machten viele Fotos und wanderten gemütlich weiter. Das erste Stück bis zum Riedersteinhaus verläuft recht flach und wir merkten gar nicht richtig, dass wir schon Höhenmeter zurücklegten.

Am Riedersteinhaus hatten wir wieder einen schönen Blick ins Tal. Von da aus ging der Weg dann weiter über den Kreuzweg zum Riederstein. Dieser ist kein richtiger Gipfel, sondern ein Felsvorsprung mit einer Kapelle. Nun ging es über viele Stufen – die teilweise gar nicht zu erkennen waren – zur Kapelle hoch. Anhand der Kreuzwegtafeln konnten wir gut verfolgen, wie viel wir schon geschafft hatten.

Als wir die Kapelle erreicht hatten, erwartete uns ein schöner Ausblick ins Tal und zum Tegernsee. Wir machten hier eine kurze Pause und aßen etwas von unserer Brotzeit. Zu lange konnten wir uns aber nicht aufhalten, da es uns schnell kalt wurde. Unser nächstes Ziel war die Baumgartenschneid – sofern es möglich war.

Wir folgten den Spuren der anderen Wanderer. Auf Schilder oder Markierungen konnten wir uns nicht verlassen, da wir keine sahen. Es waren ab Riederstein aber noch ein paar andere Wanderer unterwegs, so dass wir keine Probleme hatten den Weg zu finden. Nun war es allerdings schon deutlich rutschiger und wir brachen immer wieder in den Schnee ein. Dieser ist aber zum Glück weich und wir hatten unseren Spaß 😉 .

Das erste Stück nach der Kapelle verlief durch den Wald. Als wir den Gipfel schon sehen konnten, war der Weg etwas fester. Das machte es zum Schluss leichter, auch wenn es doch etwas dauerte, bis wir das Gipfelkreuz erreicht hatten. Bei Schnee waren wir eben etwas langsamer unterwegs als ohne.

Auf dem Gipfel angekommen waren wir dann glücklich. Wir hatten erneut einen wunderschönen Ausblick und waren froh, dass wir sicher bis zum Gipfel wandern konnten. Als wir etwas trinken wollten, stellten wir dann fest, dass das Wasser in der Flasche gefroren war – es war wohl doch etwas kälter, als es sich anfühlte 😉 . Zum Glück hatten wir noch etwas im Rucksack zu Trinken. Nun wäre der Plan gewesen weiter zu den Gindelalmen zu laufen, da wir aber keinerlei Spuren sahen, entschieden wir uns dafür einfach denselben Weg wieder zurückzugehen.

Nach einer kleinen Pause ging es dann auf demselben Weg wieder zurück. Im Gegensatz zu den meisten anderen Wanderern die wir sahen, hatten wir keine Grödel dabei. Also rutschten wir teilweise einfach runter und bekamen so den Winter in allen Formen zu spüren 😉 . Der Rückweg war aber weder problematisch noch gefährlich, wir kamen pünktlich zur Dämmerung wieder in Tegernsee an und nahmen die BOB zurück nach München.

Wir hatten bestes Wetter, das ideale Zeitfenster für die Wanderung und traumhafte Ausblicke und Augenblicke. Glitzernder Schnee, strahlender Sonnenschein und blauer Himmel kombiniert mit einem fantastischen Gipfelblick – was will man mehr 🙂 ?

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Herbstwanderung auf den Kompar (2011m)

Sonntag, 26. November 2017

Hallöchen zusammen!

Mitte Oktober war ein wunderschönes sonniges Herbstwochenende und das musste genutzt werden. Eigentlich war ein Mädelshüttenwochenende geplant, aber wir waren viel zu spät dran Schlafplätze zu reservieren. Daher wurde es am Samstag eine Wanderung im Karwendel. Auf dem Plan stand das Satteljoch, nachdem wir daran aber ungeplant vorbeigelaufen waren, wurde es der Kompar. Wir sind diese Wanderung in umgekehrter Richtung gelaufen.

Vom Parkplatz Hagelhütten (1077 m) aus ging es los in Richtung Plumsjochhütte. Anfangs wanderten wir über einen Bach in einen Wald hinein, in dem es dann weiter ging. Der Weg geht sanft bergauf und daher merkten wir gar nicht, wie wir immer höher kamen. Als wir aus dem Wald herauskamen, hatten wir schon schöne Aussichten auf die umliegende Bergwelt.

Als die Plumsjochhütte (1630m) zum ersten Mal zu sehen war, konnte ich gar nicht glauben, dass es bis dahin doch noch eine Weile gehen würde. Es wirkte aber näher, als es tatsächlich war. Wir mussten ab und an Bäche überqueren, was teilweise herausfordernd schien. Wir kamen aber trocken weiter. Wir wanderten über einen schönen Pfad zur Plumsjochhütte, von wo aus wir dem Weg weiter folgten.

Wir hatten kein Schild mehr gesehen, aber auch keine Abzweigung, daher dachten wir nicht, dass wir falsch sein könnten. Wir hatten ein herrliches Panorama auf dem Weg, auf dem wir unterwegs waren. Rechts von uns war der Gebirgskamm und ich meinte noch: „Wäre schön, wenn man da oben wandern könnte“. Ja, das wäre wohl der Weg zum Satteljoch gewesen 😉 .

Als wir zu einer Kreuzung kamen, an der es links zu den Hasentalalmen ging, waren wir sehr unsicher. Wir machten eine Pause und ich holte die Karte heraus. Und da erkannten wir, dass wir tatsächlich an unserem Ziel vorbeigelaufen waren. Wir sahen zwar immer noch nicht, woher der Weg wieder runterkam vom Satteljoch, aber schlimm war es nicht. Wir hatten auf unserem Weg ein tolles Panorama.

Ein Gipfel musste aber trotzdem noch her. Und vor uns war auch noch einer, den wir als Alternative zum Satteljoch wählen konnten: Der Kompar. Wir packten unsere Sachen wieder zusammen und folgten dem Weg, von dem wir gekommen waren. Auch auf den Kompar gab es verschiedene Aufstiegswege und ob wir schlussendlich den kürzesten gewählt hatten, weiß ich nicht.

Der Weg führte uns aber bergauf und wir sahen auch andere Leute, die dort oben waren. Also musste der Weg nun richtig sein und wir freuten uns auf den Kompar. Leider ist der Gipfel schwer zu erkennen, da auf dem Kompar kein Gipfelkreuz steht. Sobald man also auf dem höchsten Punkt ist, merkt man das nur dadurch, dass man nicht mehr höher kommt.

Oben angekommen war aber schnell klar, dass wir den Gipfel erreicht hatten. Wir fanden sogar ein paar Schneereste. Das war nichts im Vergleich zu den umliegenden Gipfeln. Die Bettlerkarspitze sah da schon etwas anders aus – neugierig wären wir trotzdem gewesen, wie der Weg da rauf ist. Das muss wohl noch etwas warten.

Wir suchten uns ein ruhiges Plätzchen und aßen den Rest der Brotzeit. Die Aussicht um uns war schön und wir genossen die Herbstsonne. Das war Grund genug die Hose kürzer zu machen und die Wärme zu genießen. Nicht umsonst gibt es diese praktischen Wanderhosen 😉 .

Nachdem uns ein paar Dohlen besucht hatten und die Brotzeit aufgebraucht war, ging es an den Abstieg. Nun mussten wir zurück zur Kreuzung, da wir über die Hasentalalmen absteigen wollten. Geplant war schließlich eine Rundtour.

Auch der Weg zurück zu den Hagelhütten war sehr schön. Wir kamen an einem Wasserfall vorbei und hatten immer sehr schöne Ausblicke. Nachdem wir anfangs einen Pfad entlang wanderten, wurde der Weg immer breiter und schließlich zur Forststraße.

Als wir die Straße schon gut erkennen konnten, kam auch der Lärm vom Tal zu uns. An diesem Tag waren natürlich jede Menge Leute unterwegs und wollten das wahrscheinlich letzte schöne Wochenende genießen.

Am Parkplatz waren wir nach etwa fünf Stunden wieder angekommen. Es war eine sehr schöne herbstliche Wanderung, bei der wir die Berge nochmal so richtig genießen konnten. Denn kurze Zeit später kam richtig Schnee in die Berge.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Sardinien: Wanderung in eine der tiefsten Schluchten Europas – die Gola Gorropu

Sonntag, 26. November 2017

Hallo zusammen!

Am vorletzten Urlaubstag ging es wieder auf eine Wanderung. Eine der tiefsten Schluchten Europas befindet sich auf Sardinien und genau da wollte ich hin: Zur Gorropuschlucht. Und die kann man mit einer wunderschönen Wanderung kombinieren. Von Genna Silana an der Passstraße 125 Orientale Sarda führt ein Wanderweg hinab in die Schlucht.

Schon der Weg zum Startpunkt bietet immer wieder wunderschöne Ausblicke in die Schlucht und auf die sardische Bergwelt. Die Passstraße ist bekannt dafür, dass man während der Fahrt traumhafte Aussichten hat. Daher fahren dort auch viele Motorradfahrer. Wir hielten an einer Stelle und genossen die Aussicht, bevor wir weiterfuhren zu Genna Silana, von wo aus wir loswanderten.


Es ist sehr ungewohnt, wenn es zuerst bergab und dann bergauf geht, aber unser Ziel war hinunter zur Schlucht zu wandern und dann wieder hinauf zum Pass Genna Silana auf 1017m. Der Abstieg war daher sehr entspannt. Die Wanderung ist im Wanderführer zwar „rot“ markiert, der Weg war aber durchgehend einfach und ohne Probleme zu wandern.

Es umgab uns wunderschöne südländische Natur, so dass wir teilweise das Gefühl hatten im Dschungel zu sein. Anfangs ging es relativ flach nach unten. Wir hatten immer wieder tolle Ausblicke in die Bergwelt des Supramonte. Da wir am höchsten Punkt gestartet waren, hatten wir von dort natürlich auch den weitesten Ausblick in die Umgebung der Schlucht.

Nach einer Weile wurde es felsiger und neben uns waren hohe Felswände. Wir suchten natürlich nach Bohrhaken, aber ein Klettergebiet fanden wir nicht. Es wäre sicher möglich dort zu klettern, würde die Schönheit des Wanderweges aber stören. Daher war es ganz gut, dass unsere Suche erfolglos war. Ganz zum Schluss wurde es nochmal waldiger, bis wir dann an der Schlucht ankamen.

Bis zu 500 Meter hoch sind die Wände der Schlucht, die sich nun vor uns befand. Da der Weg durch diese gepflegt wird, muss man am Anfang Eintritt zahlen. Dafür bekommt man auch eine kleine Einführung. Es gibt verschiedene Bereiche, in die man sich vorwagen kann. Im ersten Teil der Schlucht ist der Weg durchgängig mit grünen Punkten markiert. Dann wechselt es in den gelben Bereich – dort kämpft man sich selbst über die Felsen. Der letzte Bereich war gesperrt, da es geregnet hatte und es wegen Steinschlaggefahr zu gefährlich gewesen wäre weiterzugehen.

In der Schlucht sind zahlreiche Felsbrocken, über die man während des Weges entlang klettert. Bei viel Regen sammelt sich das Wasser in der Schlucht. Dadurch können die Felsen bewegt werden – auch mal komplett raus aus der Schlucht. Daher verschieben sich auch die Zonen, die begangen werden können. Die erste ist die leichte Zone, die zweite die etwas schwerere und die letzte – wenn offen – schon vergleichbar mit Canyoning.


Wir wanderten durch die Schlucht, wobei der zweite Teil am meisten Spaß machte. Es gab die Empfehlung barfuß zu laufen, falls die Schuhe auf den Felsen zu rutschig sind. Das war aber nicht nötig, wir kamen auch so gut voran. Bei der Einführung wurde wir auf die engste Stelle der Schlucht hingewiesen. Welche diese aber wirklich war, war dann nicht ganz klar. Sicher waren wir uns nicht, als wir meinten dort zu sein.

Es waren natürlich noch viele andere Touristen unterwegs. Wir hatten sogar eine Jugendgruppe gesehen, die wir am Morgen beim Frühstück in unserem Hotel war. Zur Hauptsaison war es sicher richtig voll und nicht mehr ganz so schön. Nachdem wir die beiden Bereiche durchwandert und -klettert hatten, drehten wir wieder um zurück zum Eingang der Schlucht.

Wir verließen die Schlucht und wanderten ein gutes Stück hoch, um uns ein Plätzchen für die Mittagspause zu suchen. Vor der Schlucht hatten wir uns mit Bananen gestärkt, jetzt brauchten wir aber noch eine größere Pause. Schließlich stand uns der Aufstieg noch bevor. Es war nicht schwer einen schönen Pausenort zu finden – dort packten wir unser sardisches Brot aus und stärkten uns für den Rest der Wanderung.

Den Weg kannten wir ja schon, bergauf war es natürlich etwas anstrengender 😉 . Wir wanderten also zurück bis zum Pass Genna Silana. Und damit hatten wir laut unserem Wanderführer an diesem Tag entspannte 730 Höhenmeter zurückgelegt – nur genau andersrum, als man es sonst gewohnt ist. Der Höhepunkt der Wanderung war für uns nicht, wie man erwarten würde, die Gorropuschlucht, sondern der Wanderweg dahin. Dieser ist sehr schön, voller Natur und bietet immer wieder traumhafte Ausblicke.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂